Termine

Die 39. Antiquaria findet vom 23. – 25. Januar 2025 in der Musikhalle in Ludwigsburg statt. Um Ihnen die Zeit bis zum Erscheinen des neuen Messekataloges zu verkürzen, können Sie weiterhin im Katalog der 38. Antiquaria stöbern! Ab Mitte Dezember 2024 ist der Katalog für die 39. Antiquaria hier online einsehbar. Ebenfalls kann er als Printkatlog bei der Veranstalterin Petra Bewer bestellt werden.

Öffnungszeiten:
23. Januar 2025: 15:00 – 20:00 Uhr
24. Januar 2025: 11:00 – 19:00 Uhr
25. Januar 2025: 11:00 – 17:00 Uhr
 
 
Gemeinsame Auftaktveranstaltung der 39. Antiquaria Ludwigsburg und der 62. Stuttgarter Antiquariatsmesse
  
Montag, 20. Januar 2025, 19.30 Uhr Literaturhaus Stuttgart:
 „Zu tief im Hirn, zu schmal im Traum“ – Rausch und Ekstase in der Literatur
 Mit Dr. Yvonne Pörzgen, Professorin an der Ruhr-Universität Bochum
  
Wenn man Thomas de Quincey folgt, sind Drogen kein Garant für literarische Inspiration. Und er sollte es wissen, hat er doch 1821 mit den „Bekenntnissen eines englischen Opiumessers“ die europäische Drogenliteratur begründet. „Wenn ein Mann, der stets nur von Ochsen redet, plötzlich zum Opiumesser würde, so ist es wahrscheinlich, daß er […] auch von Ochsen träumen wird.“ Das sahen die Beatniks in den 1950er/60er Jahren ganz anders und stellten mit Speedwriting und -konsum Experimente zu Drogen-In- und Sprach-Output an.
 Noch interessanter als herauszufinden, wie sich Drogenexperimente auf das Schreiben auswirken, ist der Blick auf die Texte selbst. Wie versuchen Schriftstellerinnen und Schriftsteller, das nichtsprachliche Rauschempfinden in Text zu fassen? Und zu welchem Zweck tun sie dies, welche Funktion erfüllt die Droge im Textgefüge? 
  
Zum Auftakt der Messewoche der beiden Antiquariatsmessen in Ludwigsburg und Stuttgart geht Yvonne Pörzgen diesen Fragen in ihrem Vortrag nach. Neben Rückblicken ins 19. Jahrhundert auf den französischen „Club des Hachichins“ wird sie dabei vor allem Texte des 20. und 21. Jahrhunderts heranziehen. Die Slavistin legt einen Schwerpunkt auf russische und polnische Literatur, wo es mit M. Ageevs „Roman mit Kokain“, Dorota Masłowskas „Schneeweiß und Russenrot“ und vielen anderen Texten reichhaltiges Material gibt, an dem sich zeigen lässt, dass Drogenkonsum über Sozialbeschreibung und Personencharakterisierung hinaus in Texten zum Dreh- und Angelpunkt der Handlung werden kann. Mit Ausflügen in die deutschsprachige Literatur v.a. des frühen 20. Jahrhunderts zu Walter Rheiner und Gottfried Benn wird neben Rausch und Ekstase auch die destruktive Seite der Drogen in den Fokus genommen. Nicht nur Rauchen tötet – und wie steht es mit der Literatur?
 
Links zu Professorin Dr. Yvonne Pörzgen